Wer Sponsoren sucht, dem fällt es häufig schwer den Wert eines Sponsoringengagements zu beziffern. Sponsoren verlangen aber nach festen Kennzahlen (Zielgruppe, Medienreichweite, etc.), um ein Sponsoringengagement bewerten zu können. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, welche Argumente die eigene Facebook-Seite für Sponsoren liefern kann und worauf man bei der Facebook-Kommunikation in Bezug auf das Thema Sponsoring achten muss.
Anzahl der Facebook-Fans: Kein Argument für Sponsoren
In meinem Beitrag Virtuelles Doping im Sport habe ich bereits gezeigt, dass es ohne weiteres möglich ist, die Fan-Zahlen einer Facebook-Seite zu manipulieren. So gibt es beispielsweise Sportler, Veriene oder andere Organisationen, die nach belieben davon Gebrauch machen, um ihre tatsächliche Facebook-Popularität zu verschleiern (siehe dazu mein Beitrag Manipulation von Facebook-Fanzahlen durch Sportler und Vereine).
Die Anzahl der Fans auf einer Facebook-Seite ist beim Thema Sponsoring daher kein Qualitätskriterium für Sponsoren (sollte es zumindest nicht sein!). Also kann man damit bei der Sponsoren-Akquise auch nicht mehr argumentieren. Entscheidend ist letztendlich nicht wie viele Fans eine Seite hat, sondern wie viele User die Seite bzw. die Postings erreichen.
Argument für Sponsoren: Reichweite und Zielgruppe bei Facebook
Einen Sponsor interessieren in allererster Linie folgende Dinge beim Sponsoring:
- Welche Sponsoring-Zielgruppe kann erreicht werden?
- Welche Sponsoring-Reichweite kann generiert werden?
Diese Fragen lassen sich durch die Statistiken, die Facebook zur Verfügung stellt hervorragend beantworten.
Nehmen wir mal an, dass der Fußball Oberligisten SSV Reutlingen seine starke Facebook-Seite als Argument bei der Sponsoren-Akquise einsetzen möchte. Dann könnte die Argumentation folgendermaßen aussehen:
- Mit unserer Facebook-Kommunikation erreichen wir durchschnittlich ca. 1.400 Menschen pro Tag
- Mit unserer Facebook-Kommunikation erreichen wir überwiegend folgende Zielgruppe: Junge Männer im Alter zwischen 18 – 34 Jahren
Diese Aussagen und Belege können beim Sponsor schon mal ein grundsätzliches Interesse wecken, reichen aber noch lange nicht aus, einen Sponsor zu überzeugen. Aber gehen wir einen Schritt weiter und schauen wir uns an, wie man solche Aussagen für den Sponsor noch ein Stück interessanter machen kann.
Facebook-Postings und Relevanz für Sponsoren
Dem Sponsor eine hohe Reichweite und die richtige Zielgruppe zu präsentieren ist zwar ein guter Ansatz, wenn allerdings keine Sponsoren-Integration (z.B. Markierung im Text, Bilder, Videos, etc.) bei den Facebook-Postings stattfindet, dann hat der Sponsor keinen Nutzen davon. Hierzu einige Beispiele:
Die oben genannten Beispiele machen Folgendes sehr deutlich:
- Wenn durch ein Posting bei Facebook keine Relevanz für die User erzeugt wird, dann werden Beiträge nicht geliked, kommentiert oder geteilt und erzielen dadurch kaum Reichweite.
- Wenn Sponsoren nicht in die Facebook-Postings mit einbezogen werden, dann generieren diese keinen Werbewert und sind vollkommen irrelevant für das Sponsoring.
Werbewert eines Postings mit Sponsoren-Integration
An dieser Stelle stellt sich natürlich die Frage nach dem Werbewert eines Facebook-Postings für den Sponsor. Letztendlich kann man das nicht genau beziffern, da das von vielen Faktoren abhängt. Wenn wir aber zur Bewertung eines Werbe-Postings einfach einmal die klassische Display-Werbung heranziehen und 1.000 Werbekontakte mit einem Betrag von sehr niedrigen 3€ ansetzen, dann wäre ein Facebook-Posting mit Sponsoren-Integration und 2.000 erreichten Personen 6€ wert.
Wenn man die Facebook-Postings unter diesem finanziellen Gesichtspunkt betrachtet, dann bekommen die eigenen Facebook-Aktivitäten für das Sponsoring eine ganz neue Bedeutung. Die Facebook-Seite wird vom reinen Kommunikationskanal zur Sponsoring-Plattform und damit zu einer potentiellen Einnahmequelle. Diese Tatsache wirkt sich allerdings auch auf das Anforderungsprofil eines Facebook-Redakteurs aus.
Aufgaben eines Facebook-Redakteurs
Um Facebook für Sponsoren interessant zu machen, muss der Facebook-Redakteur nicht nur wissen, wie man mit Facebook Reichweite generiert. Er benötigt auch Wissen im Bereich Sponsoring und ein Gefühl dafür, wie man Sponsoren sinnvoll in die Postings integriert, ohne dabei zu werblich zu werden. Wie man es ganz sicher nicht machen sollte, zeige ich in meinem Beitrag Facebook-Werbung: adidas und Spieler des FC Bayern München.
Wie viele Facebook-Fans man letztendlich erreicht hängt in hohem Maß von der Art der Kommunikation ab. Wer sich im Bereich Facebook- bzw. Social Media Kommunikation fit machen möchte, dem empfehle ich folgende Literatur:
- Pein, Vivian: Der Social Media Manager – Das Handbuch für Ausbildung und Beruf
- Röbbeln, Stefan; Aßmann, Stefanie: Social Media für Unternehmen: Das Praxisbuch für KMU
- Beilharz, Felix; Bernecker, Michael: Social Media Marketing: Strategien, Tipps und Tricks für die Praxis
- Bannour, Karim-Patrick; Grabs, Anne: Follow me!: Erfolgreiches Social Media Marketing mit Facebook, Twitter und Co.
Wenn Ihr Interesse an Schulung zum Thema habt, dann dürft ihr euch gerne auch an mich wenden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen