Internetpräsenz für Vereine – auch ohne eigene Vereins-Homepage, bzw. Website
Um als Verein im Internet präsent zu sein benötigt man weder eine eigene Vereins-Homepage, noch irgendwelche Programmierkenntnisse. Zwischenzeitlich ist es für jedermann in wenigen Minuten möglich eine Internetpräsenz für sich zu schaffen. Das Internet bietet dazu unzählige Möglichkeiten. Besonders interessant für Vereine ist unter anderem Google Maps bzw. Google Places.
Google Places – kostenloser Branchenbucheintrag bei Google
Einen Branchenbucheintrag, wie er früher zum Beispiel von den „Gelben Seiten“ kostenpflichtig angeboten wurde, gibt es heutzutage bei Google im Internet kostenlos. Und dieser Branchenbucheintrag hat es in sich! Mit einem Eintrag bei Google Places hat man die Möglichkeit eine unglaubliche hohe Präsenz in der Suchmaschine zu erzeugen. Google positioniert nämlich Suchergebnisse, die örtlich zugeordnet werden können in der Suchergebnisliste ganz oben. Wer sich mit Suchmaschinen auskennt der weiß, dass genau das die besten Plätze mit der höchsten Klickrate sind. Dort aufgelistet zu sein kann also nicht ganz verkehrt sein ;-).
Warum sollte ein Verein bei Google Places eingetragen sein?
Diese Frage erklären wir am besten anhand eines kleinen fiktiven Beispiels:
Herr Mustermann ist gerade nach Hamburg umgezogen und da er gerne Tennis spielt ist er auf der Suche nach einem Tennisverein in seiner näheren Umgebung. Wie heutzutage üblich begibt sich Herr Mustermann im Internet auf die Suche nach einem passenden Verein und benutzt hierbei die Suchmaschine Google. In den Suchschlitz gibt er als Suchbegriffe „Tennisverein“ und „Hamburg“ ein. Er bekommt anschließend ein Suchergebnis geliefert, welches wie folgt aussehen könnte:
Was bei den Suchergebnissen sofort auffällt ist, dass zuallererst die Einträge von Google Maps angezeigt werden. Das liegt daran, dass nach einem Suchbegriff in Kombination mit einem Ortsnamen gesucht wurde und diese Suchergebnisse bei Google Priorität genießen.
Vermutlich wird es Herrn Mustermann bei der Betrachtung der Suchergebnisse genau so gehen wie mir: Der Kartenausschnitt am oberen linken Rand der Suchergebnisseite bekommt sofort die volle Aufmerksamkeit, was auch sehr einleuchtend ist. Schließlich möchte man nach Möglichkeit langen Anfahrtswege vermeiden und optimalerweise befindet sich der gesuchte Verein in unmittelbarer Nähe. Man darf also annehmen, dass auch Herr Mustermann seinen neuen Tennisverein anhand örtlicher Kriterien auswählen wird.
So, nun stellen wir uns vor wir wären nicht bei Google Maps vertreten. Damit geben wir Herrn Mustermann auch nicht die Möglichkeit uns bei Google zu finden (falls der Verein keine eigene Website hat). Demnach wird er sich wohl für einen anderen Verein entscheiden.
Mit jeder Suchanfrage für die entsprechenden Suchbegriffe vergibt man also die Chance neue Vereinsmitglieder zu gewinnen wenn man nicht bei Google Maps vertreten ist. Wenn wir nun wüssten wie häufig relevante Suchbegriffe bei Google gesucht werden, dann könnte wir also abschätzen welches Potential uns entgeht wenn wir keinen Eintrag bei Google Maps haben. Mehr dazu aber später.
Verein im Google-Branchenbuch eintragen
Ich denke es ist nun klar warum euer Verein unbedingt bei Google Places eingetragen werden sollte. Eine einfachere und dazu noch kostenlose Möglichkeit neue Mitglieder über das Internet zu werben gibt es nicht. Wenn ihr also noch keinen Eintrag bei Google Places für euren Verein habt, dann wird es höchste Zeit! Kommerzielle Anbieter und andere Vereine haben nämlich bereits gemerkt wie wertvoll ein Eintrag bei Google Places sein kann. Also los!
Hinweis: Es kann sein, dass euer Verein schon längst bei Google im Branchenverzeichnis vertreten ist, obwohl ihr selbst gar keinen Eintrag gemacht habt. Diese Einträge stammen aus anderen Branchenverzeichnissen und werden von Google automatisch erstellt. Das ist aber kein Problem, da man den Eintrag als eigentlicher „Eigentümer“ bearbeiten und auch verifizieren lassen kann, also keine Panik.
Tutorial: Verein bei Google Places anmelden
So. Genug der Theorie. Gehen wir in die Praxis. Am besten ihr führt die nächsten Schritte direkt am Rechner aus.
Die Internetadresse um sich bei Google Places anmelden zu können lautet http://Google.de/places. Dort findet man folgende Anmelde-Maske:
Erste Schritte: Verein anmelden
Wenn ihr schon ein Google-Konto besitzt, dann loggt euch mit E-Mail und Passwort ein. Ihr werdet dann auf eine Übersichtsseite weitergeleitet, auf welcher ihr seht welches Unternehmen bzw. welcher Verein auf eurem Account schon eingetragen ist.
Wenn ihr einen neuen Eintrag machen möchtet, dann klickt einfach auf „Ein Unternehmen hinzufügen“. Dort müssen dann Land und Telefonnummer eures Unternehmens bzw. Vereins eingetragen werden. Google überprüft dann, ob es schon einen passenden Eintrag dazu gibt. Falls ja könnt ihr anschließend die Angaben in diesem Eintrag bearbeiten. Andernfalls kann man einen neuen Eintrag erstellen.
Vereins-Basisinformationen Google Places
Kontaktdaten
Zunächst einmal müssen die Basisinformationen, also die Adressdaten des Vereins eingetragen werden. Während man diese eingibt wird der Standort der Adresse anhand eines Pins auf der Übersichtskarte Karte rechts auf dem Bildschirm angezeigt. Sollte der Standort nicht genau stimmen, dann kann der Pin mit der Maus manuell verschoben werden.
Tragt also alle gewünschten Informationen ein. Solltet ihr keine Internetadresse besitzen kann dieses Feld einfach deaktiviert werden.
Beschreibung
Neben den Kontaktdaten ist das Feld „Beschreibung“ ganz besonders wichtig. Dort gebt ihr Google, und natürlich auch für euch potentiell interessanten Usern alle wichtigen Informationen zu eurem Verein um den thematischen Bezug herzustellen. Euch stehen dort allerdings nur 200 Zeichen zur Verfügung. Ihr solltet daher unbedingt darauf achten, dass euer Verein so exakt wie möglich beschrieben wird. Es ist also ganz enorm wichtig sich vorher präzise zu überlegen für welche Begriffe ihr gefunden werden möchtet und wonach die Internetuser suchen werden, wenn Sie sich auf die Suche nach eurem Vereinsangebot begeben.
Praxisbeispiel Feld „Beschreibung“:
Nehmen wir also einmal an wir sind ein Tennisclub im Hamburger Stadtteil Blankenese mit eigener Tennisschule, Tennishalle und sieben Freiplätzen. Wir bieten Tennisunterricht und Tenniskurse für alle Altersklassen an. Unser Ziel ist es potentielle Mitglieder wie Herrn Mustermann im Beispiel weiter oben über Google anzusprechen.
Dazu legen wir für unseren Verein in Google Places einen eigenen Eintrag an. Wir tragen dort unsere Adressdaten ein machen uns daran das Feld „Beschreibung“ auszufüllen. Nun stellt sich folgende Frage: Was müssen wir hier eintragen, damit Herr Mustermann uns findet?
Natürlich wissen wir nicht was Herr Mustermann oder andere User in den Google-Suchschlitz eintragen werden. Wir können also nur raten und nehmen für unseren Fall einfach mal an, dass die meisten User wohl nach „Tennisverein Hamburg“ suchen. Genau wissen tun wir das aber natürlich nicht. Aber wie finden wir raus wonach häufig gesucht wird?
Tool-Tipp: Google Keyword Tool
An dieser Stelle möchte ich auf ein sehr mächtiges Instrument verweisen, welches uns Google als angemeldete User kostenlos zur Verfügung stellt: Das Google Keyword-Tool.
Mit dem Keyword-Tool könnt ihr sehr schnell herausfinden wie häufig die von euch gewählten Suchbegriffe pro Monat gesucht werden. Damit könnt ihr das Suchpotential für den jeweiligen Suchbegriff identifizieren. Dazu gebt ihr einfach den bzw. die gewählten Suchbegriffe im Keyword-Tool ein und klickt auf „Suchen“.
Das Tool zeigt euch nun wie häufig der von euch gewählte Suchbegriff monatlich gesucht wird und bietet euch eine Liste mit ähnlichen Suchbegriffen an. Leider ist diese Liste meist sehr lang und unübersichtlich. Google gibt uns allerdings eine gute Hilfestellung um für uns nicht relevante Suchbegriffe auszusortieren. Dazu müssen wir alle Suchbegriffe durchgehen und bei allen Keywords, die für uns wichtig sind ein Häckchen setzen. Danach kann man sich für alle ausgewählten Keywords eine Excel-Liste herunterladen. Dazu einfach auf „Herunterladen“ klicken.
Ich habe das Ganze für unser Beispiel einmal gemacht. Die entsprechende Liste sieht nach der Bearbeitung so aus:
Tabelle 1: Keyword-Ideen für die Suchwortkombination "Tennisverein Hamburg"
Keyword Monatliche globale Suchanfragen Monatliche lokale Suchanfragen
tennisclubs hamburg 5400 4400
tennis hamburg 4400 3600
tennisverein hamburg 390 320
tennisclub hamburg 390 320
tennishalle hamburg 210 210
tennis blankenese 110 110
tennis ahrensburg 91 91
tennis hh 73 36
tennisschule hamburg 73 73
tennis bergedorf 73 73
schnuppertennis 46 36
club an der alster tennis 46 36
tennisunterricht hamburg 22 22
„Oha!“ wird jetzt der Ein oder Andere denken wenn er sich wieder ins Gedächtnis ruft welche zentralen Suchbegriffe wir für das Feld „Beschreibung“ bei Google Places eigentlich verwenden wollten, nämlich „Tennisverein Hamburg“! Fällt euch was auf? Für die Suchbegriffkombination „Tennisverein“ und „Hamburg“ gibt es gerade einmal 320 Suchanfragen pro Monat auf lokaler Ebene. Die Begriffkombination „Tennisclubs“ (plural) und „Hamburg“ hingegen bringen es auf fast 14 mal mehr Suchanfragen, nämlich 4.400! Daher macht es sehr viel Sinn den Eintrag bei Google Places auch mit den Keywords zu bestücken, die a) relevant für den Verein sind und b) häufig gesucht werden.
Fazit: Die Wahl der Suchbegriffkombination „Tennisverein“ und „Hamburg“ wäre in unserem Beispiel für Herrn Mustermann zwar ideal, uns würden aber 4.400 lokale Suchanfragen entgehen wenn wir nicht auch die Begriffkombination Tennisclubs“ und „Hamburg“ in der Beschreibung verwenden würden. Es macht also sehr viel Sinn das Google Keyword-Tool zu bemühen bevor man wahllos Begriffe in das Feld „Beschreibung“ einträgt.
Kategorien
Unter dem Feld „Beschreibung“ könnt ihr maximal fünf Kategorien auswählen, die zu eurem Verein passen. Auch diese Angaben sind später sehr wichtig für euch um auch in der richtigen Kategorie gefunden zu werden. Man sollte daher auch hier sehr sorgfältig auswählen. Wenn ihr in diesem Feld etwas eintragt werden euch bestimmte Kategorien vorgeschlagen. Bevorzugt solltet ihr bereits bestehende Kategorien auswählen. Alternativ könnt ihr aber auch eigene Kategorien anlegen.
Einzugsgebiet und Standort
Da ein Verein normalerweise nur seine jeweilige Dienstleistung anbietet und keine Produkte vertreibt oder einen Vor-Ort-Service macht könnt ihr in diesem Feld einfach „Nein“ anklicken.
Öffnungszeiten
Es macht natürlich Sinn die Öffnungszeiten der Geschäftsstelle oder Sportanlagen des Vereins anzugeben. Tragt also hier ein wann ihr vor Ort erreichbar seid.
Zahlungsoptionen
Hier könnt ihr die User über die angebotenen Zahlungsoptionen informieren. Dazu wählt ihr einfach die von euch angebotenen Zahlungsoptionen aus.
Fotos
Ladet informative Fotos hoch (z.B. eure Vereinslogo, Bilder eurer Vereinsanlagen, etc.) damit sich die User ein Bild zu eurem Verein machen können.
Videos
Per Youtube könnt ihr bis zu fünf Videos hochladen um euren Verein mit Bewegtbildern vorzustellen (z.B. Vereinsanlagen, Sportangebot, Personen, etc.).
Zusätzliche Details
Gebt Google und den Usern, die euch finden sollen so viele nützliche Informationen wie möglich über euren Verein. Im Feld „Zusätzliche Details“ habt ihr weitere Möglichkeiten die Leistungen eures Vereins zu beschreiben.
Wenn ihr alle Felder ausgefüllt habt wird euch auf der rechten Seite angezeigt, wie euer Eintrag bei Google Places einmal aussehen wird. Kontrolliert eure Angaben noch einmal und klickt auf „Eintragen“.
Anschließend werdet ihr auf eine Seite weitergeleitet, auf der ihr angeben müsst wie euer Eintrag verifiziert werden soll. Ihr könnt zwischen einer Bestätigung per Telefon, SMS, oder Postkarte (was aber zwei bis drei Wochen dauern kann) wählen. Anschließend klickt ihr auf „Fertig stellen“.
Google schickt euch nun einen Pin-Code zu mit dem ihr euren Eintrag aktivieren könnt. Hierzu geht ihr in euer Google-Konto, und ruft Google Places auf. Dort findet ihr eine Übersicht eurer bisherigen Einträge mit Informationen zum aktuellen Status eures Eintrags.
Wenn ihr den Pin-Code eingetragen und aktiviert habt heißt es warten. Da Google alle eingehenden Einträge manuell überprüft bevor diese in den Suchergebnissen auftauchen kann es unter Umständen mehrere Wochen oder Monate dauern bis euer Eintrag für die Suchergebnisse freigeschalten wird.
Mehr Informationen zum Thema findet ihr im Google Places Benutzerhandbuch.
Fazit Google Places
Google Places bzw. Google Maps ist ein ausgezeichnetes Instrument um sich zum Beispiel als Verein eine Präsenz in der wichtigsten deutschen Suchmaschine zu sichern. Zudem ist der Eintrag völlig kostenlos. Was Google Places allerdings nicht kann ist aktiv zu kommunizieren. Das Internet hält hier aber ebenfalls interessante Möglichkeiten für uns bereit.
P.S.: Über weitere Tipps zum Thema Vereins-Kommunikation mit Google Maps würden ich mich freuen. Benutzt für weitere Anregungen die Kommentarfunktion!
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